Werke

Johann Wilhelm Schirmer

1807 Jülich – Karlsruhe 1863

Landschaft bei Kleinsassen.

Öl, auf Pappe, rechts oben bezeichnet und datiert „Kleinsassen. Aug. 1850“. 33,8:47,5 cm.

Bei dieser unprätentiösen, frischen und summarisch zusammenfassenden Ölskizze handelt es sich wohl um den einzigen bildnerischen Beweis, daß sich Schirmer im August 1850 in Kleinsassen aufgehalten hat. Schirmer zeigt hier, wie etwa bei der „Rurlandschaft“ (Ausst. Kat. Johann Wilhelm Schirmer in seiner Zeit. Landschaft im 19., Jahrhundert zwischen Wirklichkeit und Ideal, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, Heidelberg 2002, Nr. 147, mit Abb.) die bewußte Vereinfachung einer landschaftlichen Situation, die allein durch wenige Büsche und Bäume sowie nur angedeutete Wege gegliedert wird. Gebrochene Grün- und Brauntöne, durch kontrastierendes Tiefblau des Himmels und Grauweiß der Wolken belebt, bestimmen die harmonische Farbgebung. Möglicherweise diente diese Ölskizze wie die oben erwähnte als Arbeits- und Anschauungsstudie, die Schirmer zur eigenen Verwertung oder als Anschauungsmaterial im Unterricht verwendete.

Zwischen 1855 – möglicherweise auch schon 1830 – und 1858 wird auch Kleinsassen in der Rhön als Malerkolonie entdeckt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die am Fuß des Bergmassivs Milseburg gelegene kleine Ortschaft zu einem beliebten Ausflugsziel zahlreicher deutscher Maler, etwa aus Weimar, Dresden, Düsseldorf, München oder Leipzig.

Preis: auf Anfrage