Werke

Georg Heinrich Busse

1810 Brennenmühlen/Hannover – Hannover 1868

Von einem reißenden Fluß durchquerte Waldlandschaft mit Brückenruine, im Vordergrund ein antikisch gekleideter Knieender (Damon) mit flehend erhobenen Armen.

Aquarell in Blau-, Grau- und Brauntönen, mit Deckweiß gehöht, über Bleistift, auf braunem Bütten mit Wasserzeichen: bekröntes Lilienwappen, links unten mit Bleistift signiert „Busse fe.“. 24,5:37 cm. – Durchgehend leicht stockfleckig.

Illustration zu Schillers Ballade „Die Bürgschaft“. Die Bestimmung des Bildmotivs danken wir einem freundlichen Hinweis von W. D. Vogel, Frankfurt (25.10.2014).

Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung.

Busse hat das Bildmotiv aus Friedrich Schillers Ballade „Die Bürgschaft“ aus den Strophen 6-8 entlehnt, die lauten:

„Da gießt unendlicher Regen herab,
Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab –
Da reißet die Brücke der Strudel hinab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Des Gewölbes krachenden Bogen.

Und trostlos irrt er an Ufers Rand:
Wie weit er auch spähet und blicket –
Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
Der ihn setze an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.

Da sinkt er an Ufer und weint und fleht,
Die Hände zum Zeus erhoben:
‚O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
So muß der Freund mir erbleichen.“

Preis: 4.800,00 EUR